Koma Konny

Auf Station 8 arbeitet Schwester Kornelia, kurz Konny genannt.

Sie ist sehr groß, schlank, schon fast dünn und fällt durch eine tiefe Stimme auf.

Ich mag sie gut leiden. Aber Konny ist durch ihr komatöses norddeutsches Temperament nicht die Schnellste. Das macht sich schon an ihrer Phonetik bemerkbar. Sie  spricht ein bißchen wie Dori aus „Findet Nemo“. Nein, eigentlich genau wie Dori! Nämlich  Walisch.

Ich rufe an:

Am anderen Ende Konny:  „Staaaation Aaacht, Schwester Koohohoony.“

Ich: „Guten Morgen, können Sie mir bitte Frau Müllermeierschmitz zum Konsil schicken?“

Konny (überlegt lange, ich kann die Rädchen klicken hören):  „Mooooment. „ Es folgt eine Pause (inzwischen überlege ich, was ich heute einkaufen muss, muss ich überhaupt einkaufen, aber ich habe kein Wasser mehr, und ich muß noch tanken und Geld abholen, ich hasse einkaufen, habe ich das schon mal gesagt?).

Dann höre ich Geraschel am anderen Ende:

Konny: „Haaalloooo?!“

Ich:“ Ja.“

Koma Konny: „Um wen ging es noch mal?“

Ich (verdrehe meine Augen, nach innen in den Kopf) : „Frau Müllermeierschmitz!“

Koma Konny: „Jaaaaa,“  Wieder Pause. „Ich guuucke mal, oohhoob siiieee im Zimmer ist!

Ich (bloß nicht): „Nein, nein, dann komm ich eben vorbei.“

Zu spät. Koma Konny hat sich bereits auf den Weg gemacht. Wahrscheinlich zum Mount Everest.

Nach einiger Zeit einer Stunde: „Haaaalllooo? Frau Müllermeierschmitz ist heute entlassen worden.“

Ja, klar, wahrscheinlich in der Stunde, die Du zum Zimmer gebraucht hast…

Ich lege auf und überlege mir folgendes Szenario: Wenn es eine Reanimation gibt auf Station 8.  Und Koma Konny wählt die Notfallnummer….

„Haaallloooo, hier ist Schwester Konny von Staaatioooon Aaacht. Wir haaaben eeeeiinen Notfaaaaall. Ooooooh, jetzt nicht mehr….