Hannes vom Auesee

Der Auesee in Wesel. Mein Lieblingssee. Egalinwelcherjahreszeit. Im November haben die Bäume jetzt schon fast alle Blätter ausgezogen.

Die Baumstämme haben holzige Gesichter. Es ist jetzt ruhig und einsam dort. Die Blätter liegen im See, der Strand ist verlassen.  Dicke Enten treiben morgenmüde auf dem Wasser. Nur ein rotjackiger Frisbeespieler, der Würfe trainiert.

Aber da ist Hannes. Hannes  ist ein kleiner schwarzbrauner krummbeiniger Rauhhaardackel, der stolz ein  Riesenstöckchen im Maul trägt. Nebenbei: Wieso haben kleine Hund immer diese Baumstämme im Maul? Hannes hat die Energie eines Flummies und ist mißtrauisch. Eigentlich will er mit mir spielen, aber das Stöckchen hergeben? Nein, er kennt mich ja nicht. Vielleicht könnte ich ja mit seinem Stöckchen, dem einzigen Stöckchen der Welt, seinem Lieblingsstöckchen weglaufen. Aber es ist sooooo langweilig. Sein Herrchen sitzt müde auf der Bank. Was also tun? Ich sehe, wie es in seinem walnußgroßem Gehirn arbeitet. Gut, er lässt das Stöckchen fallen, und setzt sich knurrend daneben. Kleiner Hund, viel Ehre. Ich greife nach dem lehmigen Stock und werfe ihn weit an den Strand. Hannes ist begeistert und wir sind plötzlich Freunde an diesem grauen Novembertag.

Wenn das mal immer so einfach wäre 😉

2 Kommentare zu „Hannes vom Auesee“

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