Demut heißt , dass ich Einsicht in die Notwendigkeit und Hinnehmen von Gegebenheiten habe.
Demut heißt aber auch für mich, mein tolles Leben nicht als selbstverständlich hinzunehmen.
Demütig werde ich wenn:
– ich einen 40jährigen krebskranken Familienvater sehe, der seine kommende Beerdigung mit seiner weinenden Ehefrau bespricht. Auf dem Nachttisch ein Bild, dass seine kleine Tochter gemalt hat.
– ich am Krankenbett einer 60jährigen Krebspatienten stehe, die plötzlich einen schweren Schlaganfall bekommen hat und dadurch blind geworden ist. Morgen wird sie tot sein.
– ich auf der A3 an einem schweren Verkehrsunfall vorbeifahre, den der Fahrer nicht überlebt hat.
– ich sehe, dass Brustkrebspatientinnen immer jünger werden.
– ich Hirntoddiagnostik bei einer Patientin mache, die zwei Jahre jünger ist als ich. Die Familie sitzt währenddessen auf dem Flur und weint.