Scheidung online

Das glaub ich jetzt nicht. Es gibt ein Scheidungs App, womit die Verfahrungskosten berechnet werden und die notwendigen Unterlagen weitergeleitet werden können.
Aber wieso auch nicht?
In einer Zeit, in der es keine Trennungskultur mehr gibt, in der mit SMS oder mail „niveauvoll“ und „mutig“ Beziehungen beendet werden, wundert mich diese Entwicklung nicht mehr.
Das App kommt natürlich aus Düsseldorf, auch das ist ja vollkommen klar.

Speedy monday

Schneller Montag wie hier bei den Editors. Schnell zur Arbeit. Schnelle Reanimation. Schnelle Konsile. Schnelles Mittagessen. Schnelle Diagnosen, schnelle Therapien. Schnell Vortrag vorbereiten. Schnell Sport. Schnell nach Hause fahren. Schnell duschen. Schnell auf die Couch. Schnell runterfahren. Schnell essen. Schnell bloggen. Schnell schlafen gehen. Schnell wieder aufstehen. Schnellschnellschnell. Grundtempo.

Machmallauter – MIA. „Fallschirm“

MIA ist wieder da! Mieze scheint sich neu erfunden zu haben (aber wahrscheinlich war sie immer so), ich mag es. Die lyrics könnten ja glatt zu meinem Lebensmotto werden 😉

MIA. – FALLSCHIRM (offizielles Video) from MIA.rockt.Berlin on Vimeo.

„weil ich so gerne fliege ohne Fallschirm
fall und nichts bereue
weil ich so gerne heul und um mich beiße
weil ich so gerne alles um mich schmeiße
weil ich so gerne liebe
und ich könnt schon wieder“

02327

Heute wendete ein riesiger LKW vor mir auf der Krayer Straße. Bei dem lahmarschigen  zeitraubenden  Rangieren konnte ich mir in aller Ruhe die LKW Plane durchlesen. Darauf gedruckt eine Telefonnummer mit der Vorwahl 02327 (steht für Bochum Wattenscheid, kurz auch Wattsche genannt).

Sofort hatte ich meinen ersten Tag im ML Krankenhaus vor Augen. Dort habe ich mein psychiatrisches Jahr absolviert. Es ist eine eher „weiche“ Psychiatrie. Wir mußten damals keine Arztkittel tragen. Praktisch,  weil ich ich nicht waschen und bügeln musste, schlecht wegen Kotze  entzügiger Patienten auf meinen Hosen.

An meinem ersten Arbeitstag hatte ich auch  noch kein Namensschild. Als Anfänger sollte  ich auf der geschützten Station anfangen.

In Jeans und T-Shirt dort angekommen sprach mich sofort ein Patient an: „Bist Du  neu hier?“

Ich : „Ja.“

Patient: „Auf welchem Zimmer liegst Du ?“

Ich:  „Auf dem Arztzimmer.“

Der Patient guckte erst verschreckt, überlegte, grinste und dann mussten wir beide laut lachen.

Guter Start in 02327!

Nur mal so nebenbei

sollte man im Krankenhaus bitte keine Schuhe mit hohen Absätzen tragen!
Es ist schrecklich. Es ist laut. Es ist unerträglich.
Über mir trampelt eine Sekretärin mit high heels, so dass fast meine Bilder von Wand fallen.
Und auf dem Flur zieht gerade die Verwaltungskarawane absatzklappernd zum Essen, dass die Wände nur so wackeln. Man meint, es trabt eine Herde sauerländischer Paarhufer um die Ecke!
Und es fördert auch nicht meine Konzentration der EEG Befundung, wenn rotnasige Besucher mit komischen Hüten auf dem Kopf (bestimmt Mercedesfahrer) vor meiner Bürotür lauthals die Fußballergebnisse des Wochenendes diskutieren.

Silence, please! Dankt eine genervte Baera.
   Bild: Jörg Dornblut, thx!

Eis

Eiskalte Tage und noch kältere Nächte. Gute Urlaubszeit.

Auch hier Eis in seiner schönsten Form: ob als gefrorener Teich oder als Eisscholle in meinem Mai Tai!

Hier mein Lieblingsrezept für meinMaiTai:

3 cl Weisser Rum
3 cl Brauner Rum

2 cl Triple Sec
2 cl Limettensirup
1 cl Mandelsirup
1 cl Limettensaft
3 cl Orangensaft
3 cl Ananassaft
Crushed Ice
Cocktailkirsche und frische Minze für die Garnitur

(Kirsche ist verzichtbar, der Rest nicht!) 😉

Bilder von EisBaera!

Regrets of the dying

Die Palliativpflegerin und Krankenschwester  Bronnie Ware hat ein Buch veröffentlicht. Hier beschreibt sie ihre Erfahrungen mit sterbenden Menschen. Viele von ihnen bedauern in den letzten Tagen Dinge, die in ihrem Leben grundlegend falsch gelaufen sind.

1.  „I wish I’d had the courage to live a life true to myself, not the life others expected of me.“

Hhhhmm, mal überlegen. Nein, ich lebe mein eigenes Leben, welches auch sonst? Was „die Nachbarn denken“ hat mich noch nie interessiert und so bin auch erzogen worden. Ich mache den Beruf, den ich möchte, ich habe die Familie und Freunde, die ich liebe. Ich führe das Leben, das ich möchte. Fremdbestimmheit ist schrecklich für mich. Ich kann sicher von Glück sagen, dass ich in diesem Jahrhundert und in diesem Land lebe, wo das möglich ist.

2.  „I wish I didn’t work so hard.“

Ich finde es wichtig eine Arbeit zu haben, die mich fordert. Nur auf dem Sofa zu hocken ist nichts für mich. Wieso auch nicht? Ich liebe Produktivität und was zu schaffen. Allerdings eine 70 Stunden Woche wie früher muss definitiv nicht sein. Ichglaubichwerdalt…

3. “ I wish I’d had the courage to express my feelings.“

Gefühle ausdrücken kann ich gut, kein Problem damit. Vor allen Dingen beim Autofahren!

4. „I wish I had stayed in touch with my friends.“

Manchmal schwierig, aber ich gebe mein Bestes. Ich gehe meine Kontaktliste auf meinem Handy durch und überlege, bei wem ich mich in diesem Monat noch nicht gemeldet habe. Das funktioniert ganz gut.

5.  „I wish that I had let myself be happier.“

Gut, immer kann ich  nicht glücklich sein.  Es gibt viele äußere Faktoren, auf die ich keinen Einfluss habe (Krankheit etc.). Erfolg macht mich glücklich, meine bestfriendsandfamiliy machen mich glücklich, Musik macht mich glücklich, Liebe macht glücklich.

Ich denke und hoffe, dass ich auf meinem Sterbebett nicht ganz so viel bereue. ;-).