Merry Weihnachten

Englisch britisch deutsche Weihnachten:

Briten schreiben viele, viele Weihnachtskarten. An alle und an jeden. Die Karten sind groß, golden und sehr bunt. Und mit echter Tinte geschrieben. Und schöne Briefmarken, die  vorher  mühselig von den Falklands besorgt werden und drei Wochen über die Antarktis schippern.

Ich schreibe auch Karten, aber nicht so viele (meistens eine einzige) und dann mit einem Kuli von Ratiopharm. Ich ziehe die Briefmarken, weil ich es nie zu den Öffnungszeiten schaffe, aus dem Automaten. Das ist mir peinlich.

Briten lieben Cheddar und Branston (das sind Mixed pickles in Chutney Form). Echter reifer Cheddar am Stück ist schwierig zu bekommen. Ich habe nur den von Kerrygold in Scheiben gefunden. Und der war nur fünf Monate gereift.

Briten schenken erst am ersten Weihnachtstag. Wir Deutschen sind da viel schneller.

Wir haben überall Weihnachtsmärkte. Die Briten haben einen in Leeds und Birmingham. Und fühlen sich jetzt schon von unserem teutonischem  Stollen bedroht, der viel besser schmeckt als Ingwer Kekse.

Es gibt einen schönen Christmas carol Service in den anglikanischen Kirchen mit neun englischen Liedern und neun kleinen Predigten.

Engländer setzen sich kleine Papierhüte auf, meist winzige Kronen und erschrecken mich mit Knallbonbons. Vorher gib es den Mad Friday mit unzähligen Promille und peinlichen Facebook Fotos.

Es gibt Turkey Sandwiches, Turkey Curry, Turkey on toast oder Turkey mit riesigen grünen Erbsen. Wir essen alles, aber kein Turkey.

Aber wir lieben deutsch-britische Weihnachten.

Frohe Christmas.

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