Sommerabend, Freitagabend, Biergartenabend. Mit vier Personen in einem Biergarten einen Tisch zu finden ist nicht so einfach.
Wir begannen im Wolpertinger. Fehler. Voll, voll, voll. Lange Schlange vor der Bierausgabe,
Alle Tische besetzt. Bis auf einen. Da passten noch fünf Leute dran. Es standen allerdings Teller und Gläser drauf. Aber man kann ja mal fragen.
Am Tisch saß eine moppelige Rothaarige mit „frecher“ Kurzhaarfrisur (fehlte nur noch die eingefärbte Strähne im Pony). Typ Lehrerin am Ferienbeginn.
Ich: „Entschuldigung, sind die Plätze hier noch frei?“
Moppel (mich scharf über ihre verschmierte Lesebrille anblickend): „Nein. Da sitzen fünf Kinder!!! “ Das Wort Kinder betont sie besonders. Weil Kinder ja die besonderen Menschen sind.
Ich, mich fragend wo die Kinder denn sind. Sehe keine. Bin ich aber bestimmt viel zu unsensibel für.
Gut, dann nicht. Ich sehe, dass am Nebentisch eine Gruppe zahlt.
Ich: „Entschuldigung, gehen Sie jetzt?“
Sie (blonde, struppige Haare, zuviel Solarium, zuviel Zigaretten, zu wenig Hirn):“ Ja, aber wir haben noch lange nicht ausgetrunken. Dass wir zahlen heißt nicht, dass wir sofort gehen!!“
Ich mustere die Gläser auf dem Tisch: Überall nur noch eine Pfütze drin.
Die Truppe macht jetzt betont langsam. Es wird noch geraucht, gelacht, telefoniert und natürlich nicht ausgetrunken.
Leckt mich doch. Dann halt nicht.
Weiter geht es nach Rüttenscheid. Unterwegs überlegen wir, ob wir mit handverzählten passenden Menschen auf dem Mars eine einsame Kolonie gründen sollen. Eine menschliche Arche Noah.
Wir würden alle weiße Anzüge tragen. Flache Schuhe. Unaufgeregte cleane idiotenfreie Atmosphäre.
Mars, wir kommen.
*grins*
Mach ich mit. Bitte 2 Plätze freihalten.
Mh, Moment noch.
Äh, aber in solch einer Umgebung mit netten Menschen kann ich mich doch nicht mehr über andere aufregen.
Stimmt auch wieder, das wäre ja sehr langweilig 😉