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und der Gewinner ist:
- Journalistischer Ehrencodex
Der beste Beitrag hier vom „Postillon“: Sensationsreporter
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Der beste Beitrag hier vom „Postillon“: Sensationsreporter
Reifenwechseln. Habe einen Termin beim Boxenstopp. Soll ja extra schnell gehen. Nur zwei statt drei Stunden.
Einen Schritt schneller vor mir erreicht ein mittelaltriger Mann die Theke. Blauer Blouson (wer zieht heute noch sowas an?), knüddelige beige Autofahrerhose, schwarze Schuhe mit durchgehender Gummisohle. Aber wenigstens den Nacken ausrasiert. Riecht nach Old spice. Da ist nichts gegen zu sagen, hat mein Opa auch benutzt.
Und dann kommt der größte anzunehmende Unfall bei einer Autowerkstatt.
Der Mann lehnt sich vorne über und stützt sich mit einem Ellenbogen auf den Verkaufsthresen, legt das Kinn in die Hand.
Das war es mit meinem freiem Urlaubstag. Wer sich aufstützt, wird sich dort häuslich niederlassen. Wer das Kinn in die Hand legt, wird meine Zeit fressen. Isso.
Und richtig:
Der Blousonmann redet und redet und redet. Ja, Reifenwechsel und Einlagern. Und er hat da so ein komisches Geräusch gehört. Hinten links, oder war es doch vorne? Schleifend und manchmal auch rüttelnd. Ob man mal eben kurz gucken könnte?
Mal eben kurz, jaaaaa, bestimmt. Der Werkstattleiter wird „mal eben“ mit dir und deiner frisch polierten weißen A Klasse auf die Autobahn fahren und dann „mal eben“ wieder zurückkehren und dann „mal eben“ das Auto auf die Bühne heben und natürlich „mal eben“ selbst druntergucken. Das dauert dann „mal eben“ 40 Minuten.
Als ich endlich dran komme, meint der Werkstattleiter, dass es sich etwas verzögern würde. Er habe leider „eben“ einen Kunden dazwischen nehmen müssen.
Ich höre jetzt auch ein komisches Geräusch. In meinem rechten Ohr. Klopfend, ein bisschen schleifend. Ach, nur der pulssynchrone Schlag meines stetig steigenden Blutdruckes.
Kurz wabert mir Michael Douglas in „Falling down“ durch den Kopf. Er jagt eine Baustelle mal eben mit einer M72-Panzerabwehrwaffe in die Luft, nachdem er einen Scheiß Tag hatte.
Mal eben 🙂
Wir steigen in den Aufzug. Bepackt wie für einen Umzug, Koffer, Taschen, Täschchen. Ich habe extra eine Tasche nur für Schuhe.
Die Tür schließt sich.
Die Aufzugtür geht wieder auf, weil irgendein Vollhonk nicht warten konnte.
Vor uns stehen: Drei Frauen, mittelaltrig, kurze graue Haare, schmale Architektenbrillen auf der Nase, selbstgetöpferte grobgliedrige Ketten dreifach um den mageren Hals geschlungen. Lehrerinnen, ich schwör. Alle genauso bepackt wie wir.
Der Aufzug ist klein.
Die Anführerin: „Ist hier noch Platz?“
Ja klar, der Aufzug ist ein Ballsaal! Nur herein! Wonach sieht es denn aus? ES IST VOLL.
Aber nein. Die Dreier Bande drängt mit ihren Koffern, Taschen und Täschchen in den Aufzug.
Sie haben extra Taschen, nur für Schuhe.
Sie drücken die dritte Etage, wir die zweite Etage.
Wir stehen hinten, die vorne.
Auf der zweiten Etage geht die Türe auf.
Und es kommt, wie erwartet.
Alle müssen mit ihren Koffern, Taschen und Täschchen (eine extra für Schuhe) aussteigen. Um dann hinter uns wieder in den Aufzug einzuparken. Gefühlte nackenhaarsträubende Dauer: 10 Minuten.
Danke und einen schönen Urlaub noch! 🙂
Mexikanischer Himmel und Margaritas. Geht auch ohne space shuttle. Kommt wer mit? 🙂