Memo

Sonntag. Es regnet. Ich habe Dienst. Ich habe keine Lust. Memo: Im nächsten Leben einen Bürojob.

Früh aufstehen. Ich habe zugenommen. Memo: nicht mehr am Wochenende wiegen.Die A 40 ist endlich mal frei. Ich bin ja schon mit kleinen Dingen zufrieden.

Ich grummel mich über die Stationen. Eine dauergewellte Privatpatientin redet mich zu, das Zimmer ist unerträglich warm und nicht gelüftet. Mir ist warm. Ihr nicht. Zugedeckt bis zur Nasenspitze. Sie redetundredetundredet. Endlose Gespräche über ihre kaum sichtbaren Knöchelödeme. Sie verabschiedet mich mit: „Endlich hört jemand zu.“ Memo: Nicht zu freundlich sein am Wochenende.

Kein Kaffee mehr da, ich versuche mich an Senseo. Memo: nächstes Mal Tee.

Ich laufe über die letzte Station. Mir kommt eine Patientin mit ihrem Rollator entgegen. Wir kennen uns, sie ist jetzt schon das siebte Mal hier stationär. Sie stoppt mich. Aaargh, denke ich. Nicht noch ein Endlos Gespräch. Zu spät.

„Frau Doktor! Ich muss Ihnen mal was sagen. Sie haben abgenommen!! Hab ich schon gestern zu meiner Tochter gesagt!!

Memo: Arbeiten am Wochenende kann auch Spaß machen.

 

 

 

 

 

 

9 Kommentare zu „Memo“

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

%d Bloggern gefällt das: