Was soll

nur mit Mutti werden?

Schnauzbärtiger rotgesichtiger  Sohn (rennt gleich durch  ins Stationszimmer, wie ich das hasse):  „Ich wollte mal fragen, was mit Mutti wird.“

Ich (keine Ahnung) „Wie meinen Sie das?“

Sohn: „Ja, so zu Hause halt, meine ich. Mutti soll doch morgen entlassen werden.“

Ich: „Keine Ahnung, was aus Ihrer Mutter zu Hause wird. (Wohne ich dort?). Ich habe Ihnen am zweiten Tag gesagt, dass Sie sich an den Sozialdienst wenden sollen, wenn Sie Hilfe brauchen. “ (Mutti liegt jetzt schon fast 2 Wochen hier,  genug Zeit also irgendwas zu organisieren).

Sohn: „Ich kann das nicht. Da muß sich einer drum kümmern.“

Ich (kotze langsam):  „Genau, aber nicht wir.“ 

Sohn: „Gut, wenn es nicht klappt zu Hause, bringe ich sie halt wieder.

Ich rechne  kurz durch: Transport am Entlassungstag mit dem Krankenwagen nach Hause: 350 Euro, am wahrscheinlichen Wiederaufnahmetag eine Woche später: 350 Euro ins Krankenhaus, dann wieder nach Hause oder ins Heim: 350 Euro.

Teures Abschieben von Verantwortungslosigkeit an die Solidargemeinschaft.  Danke schön!

Schleppbremse – Wünsch Dir was!

Was ist eine Schleppbremse?

Eine Schleppbremse ist eine zusätzliche Bremse, die man an einem Rollator befestigen kann um ihn langsamer zu machen. Kostet stolze 80 Euro. (Ein Rollator hat schon zwei Bremsen, nur zur Info).  Da unsere alten Leute, die einen Rollator benötigen, selten das Problem haben zu schnell zu laufen, erübrigt sich diese Bremse meist.

Heute ein Telefonat mit einer Tochter:

„Mein Vater braucht einen Rollator mit einer Schleppbremse.“

Ich (werde mißtrauisch, woher kennt sie das Wort Schleppbremse?) : „Ihr Vater hat doch schon einen Rollator.“

Tochter:  „Ja, aber manchmal läuft er zu schnell.“

Ich (sei doch froh, dass er schnell läuft mit 95 Jahren): „Ich verstehe das Problem nicht.“

Tochter: „Er braucht ihn.“

Ich : „Verstehe ich immer noch nicht. Er hat einen Rollator. Und zu schnell läuft er hier nicht damit.“

Tochter: „Ich arbeite in einem Sanitätshaus, ichkennmichdaaus.“  

Ich (ahh ja, daher weht der Wind, jetzt kommen wir der Sache schon näher). „Sie möchten also,  dass  ich ein neues Rezept für einen Rollator ausstelle, den er schon hat und eine Bremse, die er nicht braucht?“

Schleppbremsentochter (total unverfroren): „Ja, und wo Sie schon dabei sind, er braucht auch noch einen Standgalgen, einen Nachttisch, einen Aufrichter, eine Toilettensitzerhöhung und einen Duschhocker. Bitte an das Sanitätshaus Buttermann, da arbeite ich nämlich!“

Wünsch dir was!

Edit:

Ach ja, das Rezept habe ich zerrissen. 😉