Ich trage gerne Jeans, Jeans oder auch mal eine Jeans. Für eine italienisch-irische Hochzeit Anfang Mai am Comer See sollte jetzt es etwas Besonderes sein. Ein Kleid! Gut dann nach der Arbeit los in die Essener Innenstadt. Die war voll. Die war warm. Das bin ich nicht mehr gewohnt. Aber es hilft nichts.
Im ersten Geschäft: Ich suche ein schlichtes, gerade geschnittes Kleid ohne viel Brimborium. Die Verkäuferin zeigt mir einen seitlich gerafften Leinensack mit einer großen angenähten Tasche vorne drauf. Darin sehe ich aus, als würde ich demnächst am Hamburger Hafen verschifft werden. Welcher Designer hatte einen schlechten Tag?Und was soll man in diese Tasche tun? Und vor allen Dingen wer kauft sowas? Ich nicht. Weiter geht´s. Ein bodenlanges buntes Hippiekleid mit asymetrischen Riesendrucken. Ich muß meine Oberweite mühsam bändigen und sehe aus wie ein Michelinmännchen auf Speed. Besonders schick dazu meine blauen Sneakersocken. Aber auch ohne Socken sieht es nicht besser aus. Wer kauft sowas? Als Alternative ein Anzug mit weißer Jacke und Hose. Fühle mich wie ein Arzt auf Safari. Dann folgt eine zipfeligebunte Tunika mit weißem Hosenrock. Ich fühle mich wie Crusty der Clown und sehe auch so aus. Wer kauft sowas?
Erschöpft und genervt geht es weiter. Da! Ein traumschönes Kleid, gerade geschnitten, Knielänge, China Look. Winzgröße 34. Aaargh! Wer kauft sowas? Ich leider nicht.
Genervt steige ich in meine geliebte Jeans. Dort! Ein korallfarbener Schal und traumschöne Ohrringe.
Die kaufe ich! 😉
Edit:
Werde bei der Hochzeit eine weiße Hose, hohe Schuhe, ein schickes Irgendwasdrüber und die neuen Ohrringe tragen. Ende. Abends ist es dunkel und es sind sowieso alle betrunken.