Nach einem erholsamen Urlaub ist meine innere Zündschnur deutlich länger geworden. Sagt auch meine Familie. Tiefenentspannt und in mir ruhend laufe ich am ersten Tag auf meine Station ein.
Nehme mir vor, mich nicht mehr so viel aufzuregen, Psychohygiene und so.
Das klappt für die ersten zwei Stunden hervorragend.
Dann geht es zu einer Neuaufnahme. 1 Bett Privat.
Vor dem Zimmer höre ich schon erregtes Gerede.
Oha. Es hilft nix, ich muß da rein.
Und los gehts. Vor mir sitzt eine erstaunlich mobile Patientin. Und zetert.
Ich, noch in mir ruhend, stelle mich vor: „Wie geht es Ihnen?“
Patientin: „Das Zimmer ist viel zu groß!“
Das war nicht die Frage. Ich denke ja immer, ich hätte schon alles gehört, aber das ist sogar für mich neu. Zu große Zimmer. Mein Zündschnur hingegen schrumpft.
Und weiter geht’s.
- Der Fernseher ist zu klein.
- Ich gucke auf eine Baustelle, das kann man mir nicht zumuten.
- Der Tisch ist zu klein.
- Ich möchte näher am Schwesternzimmer liegen.
Der nicht minder aggressive Ehemann pflichtet ihr bei. Wenn man das gewusst hätte, wäre man nicht gekommen. Er wedelt empört mit seinem Zeigefinger.
Solche Popanze Kunden könnte ich gerne in Malawi aussetzen. In einer klitzekleinen Strohhütte. Nicht zu groß.
Sorry, I didn’t know you were working in a hotel… 😦
👩🍳👨🍳
Ich habe direkt Nadja Tiller vor Augen.
In aufgeschüttelten Kissen gräfinnengleich im Zimmer der Schwarzwaldklinik sitzend, Schwestern und Ärzte herumscheuchend, weil man ist ja Privatpatientin und wichtig. *kopfschüttel*
Ich denke, diese Menschen sind als Baby nicht gestillt worden oder haben keine Freunde und holen sich Aufmerksamkeit durch ihren „Status“.
Bedauernswert.
Einige sind erst glücklich wenn die unglücklich sind. Ö)
Nadja Tiller, das waren noch Zeiten. Und die Chefärzte haben Golf gespielt 😍😍😍
Manchmal muss man sich aufregen.
Gerade aus Gründen der Psychohygiene.
Du hast so Recht…