Die Leut´

Gut eingerichtete Krankenzimmer sind für Patienten wichtig.

Es klopft bei meiner Sekretärin. In der Tür steht eine Frau, an jedem Finger einen Ring, auch am Daumen, Sonnenbrille im blondierten Haar (draußen ist es 8 Grad und Dauerregen)

Brille: „Meine Name ist Frau Vonundzu . Mein Mann soll morgen hier aufgenommen werden. Ich war gerade auf einer Station und habe mir die Zimmer angeguckt. Die sind viel zu klein!!! Da soll er für 14 Tage jetzt rein??“  Die Ungläubigkeit spiegelt sich in ihrer Brille.

Ich kläre sie auf, ohne dass es was nützt. Der Ehemann wird in keinem Hasenkäfig untergebracht, die Zimmer sind frisch renoviert, bodentiefe Fenster, Mosaikfliesen im Bad, große Flachbildfernseher, schöne Farben.

In meinem Kopf spiegelt sich gerade was anderes. Ich überlege, ob die Bling bling Frau einfach so in die Patientenzimmer reinmarschiert ist.

Ja, das hat sie getan.

Sie ist 30 Kilometer gefahren, hat sich in einen Stau auf die A40 gestellt, hat einen Parkplatz gesucht, sich bis in die 9. Etage gekämpft und ist dann einfach in ein Zimmer gegangen. Welches zu klein ist. Und für Ihren Mann nicht in Frage kommt. Ich frage mich ja immer in solchen Situationen:

Haben die Leut´nichts zu tun?