Sechs Uhr morgens, Nieselregen, es ist dunkel, ich bin müde, habe Muskelkater vom Badminton. Auf der A3 meint ein kleiner beschissener KIA ohne Blinker rüberzuziehen und einige Kilometer vor mir her zu schleichen. Dankeschönauch. In der Tiefgarage trödelt ein riesiger schwarzer Mercedes vor mir und überlegt stuuuundenlang, in welche Parklücke er jetzt nun reinfahren kann. Machhin.
Draußen steht ein NAW mit flackerndem Blaulicht und wartet auf den Anästhesisten. Baulärm. Der Kranausleger schwankt im Wind. Ich höre das hektische Piepsen der Intensivmonitore. Krankenhaus schläft nie.
In der Frühbesprechung warten zwei blasse, übernächtigte Assistenzärzte. Gott sei Dank nicht viele Aufnahmen, keine ausgelagerten Patienten. Eine Patientin ist erwartungsgemäß (wie es im Arztjargon heißt) gestorben. Ein Rudel Unfallchirurgen lärmt mir auf der Treppe entgegen. Vor mir auf dem Flur meckert ein Mann mit einem Pflaster am Ohr über das „verbaute“ Krankenhaus. Nebenan schimpft meine Sekretärin mit dem Schreibdienst. Ich brauche Kaffee. Dringend.
Mein Schreibtisch sieht gut aus, fast alle Akten weggearbeitet. Es klopft. Die freundliche Blonde vom Controlling legt mir einen neuen meterhohen Stapel Akten auf den Tisch und ignoriert meine wütenden Blicke.
Mittwoch. Mitte der Woche. Eigentlich schon fast Wochenende. Aber da muß ich arbeiten. Krankenhaus schläft nie. 😉