Es gibt ja so Tage im Leben, wo mich die Vergangenheit einholt. Diesmal war es ein richtiger Vergangenheits“cluster“.
Vergangenheit, ein seltsames Wort. „Vorwärts immer, rückwärts nimmer.“ Zurück schaue ich nur auf schöne Ereignisse. In einer Kneipe habe ich gestern zufällig eine alte Freundin wiedergefunden. Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes hängt um ihren Hals ein gespaltenes Holzherz.
Als ich nach Hause kam, hatte ich eine mail von Georg, einem meiner allerersten Kollegen, im Posteingang. Georg, immer aufmüpfig, morgens immer zu spät, nie chefhörig, arrogant wirkend, kannte tolle Lokale in Bochum, hat viel geraucht und einen Riesen Honda Geländewagen gefahren. Wir haben uns ewig nicht gesehen und jetzt die mail. Sofort lasse ich alle beruflichen Stationen in meinem Kopf Revue passieren.
Dann heute Abend ein absolutes flashback. Treffen mit meinem letzten „richtigen“ Chef und allen, die ich sechs Jahre nicht gesehen habe. Frauke, die jetzt lange Haare hat, Marija, die immer noch lange Haare hat, Brigitte, die immer seltsame Bekanntschaften im Aldi macht, Chef, der mir mal wieder ein Taschentuch geben musste, Justine, die genauso wie ich heißt.
Sofort war die alte Vertrautheit wieder da bei scharfer Currywurst und Weizenbier. Als wäre ich nie weggewesen.
Beim Abschied habe ich dann noch meinen“ alten“ Kellner aus dem Stilbruch wiedergetroffen.
Uff, ganz schön viel Vergangenheit in der Gegenwart, aber es ist nie zu spät für eine schöne Vergangenheit. Von Philosophiabära 😉
Bild von finemsequi.